Gestern hat mir eine kleine Anekdote aus einem anderen Forum den Tag versüßt
In einer Diskussion äußerte sich ein sehr alter, und altbekannter, User der mal treffend mit der Aussage "Der spitzen Zunge feinstes" beschrieben wurde.
Ein Kleiner Beitrag über Metaler und Hip Hopper, Überbegriff Subkulturen, voll von Zynismus und Sarkasmus.
Ich hab mich beim Lesen zumindest tierisch amüsiert^^
Subkulturen – eine kritische Bestandsaufnahme mit gerechtfertigter Diffamierung
Heutzutage erfreuen sich ja diverse Subkulturen größter Beliebtheit. Wohin man schaut: eine neue. Manchmal auch zwei. Das dies eine ganz neue Zielgruppe für Den Markt ist, den die meisten Subkulturen nicht allzu sehr mögen, fällt schon länger auf: so kauft der trendige Punker heute auch janz abje****te Modekleidung, während sich die geneigte Gothicerin auch im H&M evil einkleiden kann, was ihr zwar etwas Trveness nimmt, dafür aber mehr Geld für HIM Platten, und was man da eben so hört, gibt. Es ist kein Zufall, dass gerade heute, in der Glanzzeit der Subkultur, Subways mit seinen 15cm-Subs der Hit schlechthin ist.
Jedenfalls, dieser Sektor boomt. Volkswirte (Nationalökonomen mit FH-Abschluss) sprechen schon von der Subkultur als dem Vierten Sektor, der bald die anderen drei weit überholt hat. Wer will schon auf dem Feld oder im Bergwerk schuften müssen, wenn er auch einfach rumliegen kann und dies dann auch noch eine politische Aussage macht – und Politik, dass weiß ja jedes Kind, läßt sich erst dann gut machen, wenn man nichts zu sagen hat, aber eine laute Stimme. Und wenn man keine Stimme hat, dann kann man immer noch Eier werfen.
Nun gibt es aber auch Stimmen, die sich sehr gegen die Ghettoisierung des Subkulturen wenden. Dann wird darauf hingewiesen, dass Subkultur ja nichts anderes heißt als „Unterkultur“ und so gesehen ist das ja nur der konsequente Schritt vom individualisierten Untermenschen zur verteufelten Unterkultur. Dabei ist es gerade ironisch, dass die lautstärksten Feinde des nationalen Sozialismus in den „geistigsten Plattenbauten residieren“ (Prof. M. Sau) und dabei gar nicht merken, wie sehr sie schon im Netz der staatlichen Verleumdungsmaschinerie gefangen sind. Wie ein Sprichwort sagt: vom Untermenschen zur Unterkultur ist es eben doch nur einen Sandwichwurf weit.
Die Bedeutung der Subkulturen ist offenbar. Erste Bürgerpflicht ist es nun, Ruhe zu bewahren und sich der Thematik möglichst vorurteilsbeladen zu nähern; schließlich ist es bekannt, dass ergebnisoffene Untersuchungen seit circa 2000 Jahre nicht mehr gerade en vogue sind.
Dabei ist es schwierig, die einzelnen Musik- bzw. Glaubensrichtungen genau zu unterscheiden. Diese Mühe sollte man sich indessen auch gar nicht machen, da man so der relativen Inhaltslosigkeit der verschiedenen Richtungen auch nicht gerecht werden würde. Im Großen und Ganzen kann man aber zwischen Stiefel- und Hosensubkulturen unterscheiden.
Punks, Metaler, Skinheads, Goten, Emos – heißen alle anders, tragen aber ausnahmslos Kampfstiefel. Beschäftigen wir uns kurz näher mit den Metalern. Zum Bund gehen sie aber nicht, oder wenn sie doch müssen, dann werden sie meist wegen psychischer Unbelastbarkeit nach Hause geschickt. Es sind zärtliche und sensible Stiefel, die da den Schlamm des Wacken treten.
Der gemeine Metaler hat lange Haare und trägt Metalshirts, genau wie sein großes Vorbild, der Wikinger. Wie dieser lebt der Metaler nach einem strengen Ehren- und Lebenscodex, wobei die wichtigsten Punkte hier kurz genannt sein sollen:
Der Metaler hasst das Genre, weswegen er dieses auch mit all seinen beschränkten Möglichkeiten bekämpft: dient ein Genre einem normalen Menschen ja als grobe Orientierung, so zeigt sich die Individualität des Metals gerade darin, dass jede Band ihr eigenes Genre hat. Um dieses hochkomplexe Gebilde hat sich eine ganze Nichtwissenschaft gebildet, welche man Trveness nennt.
Gleichzeitig ist die Trveness aber auch eine Lebensphilosophie (Nietzsche, den die Metaler sehr gerne lesen, aber nur ungern verstehen, würde das wohl kaum als Philosophie bezeichnen, doch ist heute die Qualität der Dauerwurst ja auch schon die Philosophie der Metzgerei); Trveness ist ein Ja zu langen Haaren, ein Ja zu kaum vorhandenen oder verwilderten Bärten, ein Ja zu Dosenbier und ein Ja zum Mittelalter, welches in den Verzerrern des Metals seinen eigentlichen Höhepunkt gefunden hat, ein Ja zu schlechtem Pathos und ein Ja zu völlig lächerlicher Selbstüberhebung – ein Metaler kann sogar einen Stein nicht erschaffen, denn er dann doch tragen kann.
Daneben ist es sehr wichtig, individuell zu sein. Individuell bedeutet aber nun nicht, dass man tut, was man gerade will, sondern das man ganz bewußt das tut, was alle seine Freunde tun, sonst aber niemand. Die Ablehnung der „Normalos“ bedeutet überhaupt erst den eigenen Wert. Daneben ist die Musik das Testament dieser schwarzen Sekte: hier versteht der Metaler keinen Spaß, wie er auch sonst eher zum Pathos als zur Ironie neigt. Metal in all seinen Formen ist die Offenbarung – und nicht nur des schlechten Geschmacks, wie man meinen könnte –, in simplen Akkorden. Der Metaler hält den Metal für technisch maßlos anspruchsvoll, weil er noch nicht durch das Gespenst der Musiktheorie verdorben wurde. Ein asus7 ist für den Metaler kein Akkord, sondern ein „derber shit“. Eben trat übrigens Fidel Castro zurück. Und jede noch so simple Pentatonik ist „abartig geiles Gefriggel“. Dissonanz und Spannungen werden durch Kadenz und ständiges Prügeln der Instrumente ersetzt. Ähnlich hat der Metaler auch Sex: rein raus und fertig ist. Dies hat durchaus historische Gründe. Die Wikinger machten das nicht anders. Allerdings muss man letzteren zugute halten, dass damals die Emanzipation noch längst nicht so wucherte und der Vollzug des sexuellen Aktes meist unter Zeitdruck stattfand – schließlich brannten die geplünderten Dörfer wie Zunder und die Häuptlinge wollten auch weiter nach Lindisfarne. Dennoch: eine charmante Reminiszenz an eine bessere Zeit, wo es noch keine Volksmusik, sondern nur Metal gab, allemal.
Weiterhin verwechselt der Metaler gerne Apocalyptica mit Klassik. Sein Feindbild ist aber vor allem der HopHiper, der Hauptvertreter der Hosensubkultur. Diesen hasst der Metaler aus mehreren Gründen, vornehmlich aber weil die „Bitches“ des HopHiper meist größere Tüten haben. Ob es eine Strafe des Himmels ist, eine Ironie des Schicksals oder einfach nur der Unattraktivität des Metalers geschuldet ist – die einzige Frau des Metalers ist jedenfalls die dicke Gothicerin, kurz: der Samtbomber. Zusammen zeugen sie verhaltensgestörte Kinder, die in Kinderwägen mit Totenköpfen durch die Stadt geschoben werden und sich ihre Haare widernatürlich lang wachsen lassen müssen.
Daneben macht sich der Metaler besonders über die Kleidung des HopHipers lustig, welcher für gewöhnlich mit einer adretten Kappe, obskuren T-Shirts und physikalisch hoch bemerkenswerten Hosen (sie beginnen am Knie, aber Enden da scheinbar auch) ausgestattet ist. Daneben trägt er natürlich viel BlingBling.
Zusammengefaßt ist es also so, dass ein verwilderter Bart, unterfüttert von einem Doppelkinn und einem Thorshammer zu 7,99.-, bekleidet mit löchrigen schwarzen Hosen, um welche Nieten geschwungen sind, sich über einen Mützendeppen mit zu kurzen Hosen lustig macht. Dabei klopft ihm seine Plüschwalroß in Schwarz auf die Schulter und ermutigt ihn darin, dass auch schön weiter zu betreiben. Die eigene Lächerlichkeit kann man offenkundig am besten mit der Lächerlichkeit anderer Idioten übertünchen. Schwarz deckt ohnehin gut.
Zum HopHiper lässt sich nicht viel mehr sagen, als dass er komisch spricht („Yo, buddy, diss mal meine Crew nicht so, so gibt’s Beef und wir checken Eure Hoes auf dem Pausenhof“), sich komisch kleidet, lange T-Shirts, löblich, aber dafür Hosen die erst bei den Knien beginnen, gleichzeitig aber auch dort wieder aufhören – physikalisch bemerkenswert, und schöne Musik in komischen Versionen hört. Man muss dem HopHip nämlich zu Gute halten, dass es sich immerhin um Musik handelt – zwar stören diese Sprechgesänge meist, wobei das durchaus kunstvoller ist, als reines Gegrunze, die Musik selbst aber stammt ausnahmslos von James Brown, einem guten Mann. Ansonsten lässt sich sagen, dass der HopHip ein Unterschichten und -stufen Problem ist.
Dieser grobe Überblick sollte dem geneigten Leser trefflich vermittelt haben, was man von diesen Unterkulturen halten sollte, nämlich gar nichts. Weit besser und den Geist erhellender ist schöne deutsche Volksmusik.