Aphorismen

Danke für die Erläuterung - ich hätte eigentlich selbst auf Onkel Wiki kommen müssen
Das Haiku stammt aus der Zeitschrift "Die Schnake" von eben jenem Prof für interkulturelle Germanistik. Die Ausgabe stammt aus 2000. Untertitel, wie nicht anders zu erwarten, ""Vorsicht! Bissiger Mund!" Alphabetische Aphorismen von Rainer Kohlmayer". LEider hab ich das ganze nur ausschnittsweise im Inet gefunden. Wer dran interessiert ist: http://www.rainer-kohlmayer.de

"bissiger Mund" sehr interessant und sehr metaphorisch! bezieht sich womöglich nicht nur auf die Schnake und den Vogel, der da singenden seinen mund auftut, sondern könnte auch heißen, dass das, was kohlmayer bzw. das lyrische Ich da äußert, bissig, also doch provokant gemeint ist...

dementsprechend würde ich meinen, dass das Haiku uns ganz schlicht und einfach sagen möchte, dass es im soz. Realismus eben so war, dass jeder Vogel (=Künstler), der seine mreinung in der kunst ausdrücken wollte, seinen Schnabel so auftuen musste (=also das schrieb, malte, etc.), dass er mit dem, was er durch seine Kunst sagen wollte, immer treu der Ideologie folgte, um nicht zensiert zu werden. Meines Erachtens also nach wie vor, wenn auch jetzt ein wenig eine andere Richtung, eine "reale", wenn gleich für uns heute auch kritische Darstellung des Ostblock-Kommunismus.

ICH IDIOT!!! Und so siehts aus, ich studiere nämlich nicht nur Politik, sondern auch KUNST!!! UND ICH KANNTE DIESEN VERFICKTEN BEGRIFF!!! Sowas interessantes wird zwar nur zufällig am Rande behandelt ABER ES WIRD BEHANDELT... ARG

Als ich das im wiki gelesen hatte, dachte ich mir, dass du dir in`n Arsch beißen wirst...

(war mir auch erst peinlich, was aus dem Wiki zu posten, dachte mir nämlich, dass ihr da sicherlich auch schon drauf gekommen seid...puh, doch nicht!^^)

He, danke für den Link, Dennis! Muss grad echt feststellen, wie nützlich dieses Forum ist... irgendwie findet immer alles die Verknüpfung zueinander...stelle mir da grad bildlich so ne 8 vor...^^

also ich finds echt positiv schräg, was der gute Kohlmayer da alles so publiziert...verdammt schade, das ich in FRankfurt und net in Mainz studiere...ob sich da ne Gasthörerschaft lohnen würde???

hier ist noch son Hammer von seiner homepage, und ich muss schon wieder zugeben, ich raffs net!!! Verknüpfung aus Germanistik (ich sollte eigentlich was über die entsrtehung der Komödie wissen...) und diesmal wohl wirklich Politik ist gefragt (Robin, DEIN thema!):

"Die Gattung der Komödie entstand,
als die Anarchie entprivatisiert wurde."
Die Schnake 15+16, 2000, S. 8.

Der gtue mann bringts echt fertig, dass man sich anscheinend öfters bei seinen Aphorismen fragen muss: hab ich das überhaupt studiert? Weiß ich überhaupt was davon? Aber das ist gut, dann wird man wenigstens wieder auf den boden der Tatsachen geholt!!!

Übrigens noch mal Danke, Dennis, mir ist nämlich durch deinen Kommentar mit den Bildern wieder erschreckend klar geworden, dass ich mich schon so dem hochtrabenden Geschwätz der Uni angepasst habe, dass ich Dinge nicht mehr einfach erklären kann...das ist wirklich dumm, wenn man Lehrer werden will!!!

Noch son schönes ding:

"Gewichtung: Ein Gramm Liebe wiegt schwerer als eine Tonne Talent".
Die Schnake 15+16, 2000, S. 18.

DA gibts wirklich noch ganz viele, durchklicken lohnt sich...

Sach ma Dennis, wie bistn du an den Inhalt von der ausgabe aus 2000 gekommen? Weil grade bei der gibts ja keinen link mit "Inhalt"...???

Bleiben wir einfach dabei, dass ich halt an den Inhalt dieser Ausgabe gekommen bin Punkt ^^

Und das mit dem ersten Aphorismus sehe ich persönlich (als Laie) so, dass mit Komödie eine Art Regierung gemind ist:
"Als die Anarchie entprivatisiert wurde" heißt für mich soviel, wie dass sich aus irgendwelchen, historisch und politisch irrelevanten, anarchistischen Zuständen eine "Regierung" o.ä. gebildet hat, welche dieser Anarchie etwas wie eine Staatsform aufzuzwingen versucht hatte. Diesen Versuch sieht Kohlmayer als Fehlschlag und als Komödie.

neuer Netz-Findling:

"die Bedingung der Freiheit des einzelnen die Bedingungen der Freiheit aller ist" (Kommunistisches Manifest)

"Ich hätte viele Dinge begriffen, hätte man sie mir nicht erklärt."
(Postkartenspruch)

Weiß nicht genau ob das als Aphorismus zählt, aber glaub schon:
"Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers."
- von diversen klugen Menschen

Finde ich auch einen sehr interessanten Spruch zum verinnerlichen. Und könnte man auch mehr auf unseren gelehrten Aikido Stil übertragen finde ich. Wobei es da noch viel Schlimmere gibt...

"Das Leben ist wie ein Fahrrad: Man muss in Bewegung bleiben, um die Balance zu halten."
(Goethe)

Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fisch gefangen,
der letzte Fluß vergiftet ist,
werdet ihr feststellen,
daß man Geld nicht essen kann.

- von den "Hopi-Indianern"

Das ist wirklich ein sehr schöner, weiser aber auch wahrheitlich-bitterer spruch...
ich kannte ihn eigentlich bereits, hatte ihn aber offensichtlich wieder vergessen... ich glaube, er ist mir vor sehr, sehr langer Zeit an der wohnungstür meiner "Öko"-Tante als bemalter Wandspruch begegnet, ich könnte ihn aber auch im Kontext mit der "Baumfrau" aufgenommen haben... umso besser, dass er jetzt HIER steht!

hab grad einen sehr interessanten Spruch auf ner StudiVZ-Seite gefunden...

"Jetzt liebe ich dich.
Jetzt bin ich mit dir zusammen.
Ich gebe mir Mühe, in jedem einzelnen Augenblick, dich nicht zu verraten.
Jetzt.
Das ist alles. Ende. Sonst würde ich dich belügen."
(Kane)

Gefunden bei Wikiquote. Das sind Zitate von Subcomandante Marcos, einer schillernden Figur, einem unwirklichen geträumten und träumenden Helden unserer Zeit.

* "Rebellion ist wie dieser Schmetterling, der auf das Meer ohne Insel oder Felsen zuhält. Er weiß, dass er keinen Platz zum landen hat. Doch zögert er nicht zu fliegen. Und nein, weder der Schmetterling noch die Rebellion sind dumm oder selbstmörderisch. Es ist nur so, dass sie wissen, dass sie doch etwas haben werden, wo sie landen können, weil es in dieser Richtung eine kleine Insel gibt, die noch kein Satellit entdeckt hat." - La Lucha sigue
* "Und wenn die Augen glänzen, was kann es da noch ausmachen wenn die Nacht uns erstickt?" - Botschaften aus dem Lakandonischen Urwald
* "Wir erhoben uns nicht um zu töten oder getötet zu werden, sondern damit sie uns zuhören." - Our Word is Our Weapon
* "Wir können uns den Luxus der Lüge nicht leisten. Wenn man auf dem schmalen Grat des Krieges lebt wird man spontan, und wir haben festgestellt, dass die Lüge ein Minimum an Planung erfordert." - Botschaften aus dem Lakandonischen Urwald
* "Wir müssen die Welt nicht erobern. Es reicht sie neu zu schaffen. Heute. Durch uns!" - Botschaften aus dem Lakandonischen Urwald
* "Wir sind eine Armee der Träumer und deshalb sind wir unbesiegbar. Wie sollen wir auch nicht siegen, wenn wir alles drehen und wenden? Wir können gar nicht verlieren. Oder besser gesagt, wir verdienen nicht zu verlieren." - Botschaften aus dem Lakandonischen Urwald

Ich solte noch mehr darüber rausfinden, mir versuchen echte Kenntnis anzueignen. Es wird z.B. gesagt er habe in Kuba eine Guerillia ausbildung gemacht. Dennoch töten die Zapatistas nicht. Marcos auch nciht. Er läuft trotzdem (was ich eiegetnlich ganz cool finde ^^) aber immer bis an die Zähne bewaffnet durch die Gegend in der "Öffentlichkeit".

"Alles im Leben ändert sich ständig. Das einzige Konstante daran ist die Veränderung."

Wenn wir Macht und Reichtum besitzen,
müssen wir doppelt achtsam sein. ;-)

"Solange du das Leben liebst wird es meistens auch dich lieben"
Krakelschen

Eine Diskussion ist oft genug Brainstorming ohne Brain.

"Alle sollten mehr träumen. Und wir sollten mehr zeichnen, damit wir unsere TRäume ausdrücken können."
(ein elfjähriges Mädchen aus der DEutsch-Intensivklasse)

"hören ist lernen"
(die Lehrerin aus der Intensivklasse)

"was gut ist, soll man klauen"
(Bertolt Brecht)

Bambus ist gut

das dacht ich mir, musste da komischerweise auch zuerst dran denken, als ich den spruch gehört hab, deshalb steht er hier, auch wenn ich dich damit ja noch bestätige...^^

"Das Glück kommt nicht ungerufen. Man muss ihm entgegengehen."
(Ugo Foscolo)
--> der Spruch des Monats April auf meinem Wandkalender...

Mein Monatsspruch ist von Max Frisch:
"Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!"

"Macht ist immer lieblos,
Liebe niemals machtlos."
- auf einer Holzleiste des obersten Stockwerks einer großen Rutsche am höchsten Punkt der Mainzer innnstadt

Nichts ist schwe­rer und nichts er­for­dert mehr Cha­rak­ter,
als sich im of­fe­nen Ge­gen­satz zu sei­ner Zeit zu be­fin­den
und laut zu sagen NEIN.
- Kurt Tuchol­s­ky